Exoten-Alarm im Angelpark Thönse

Moin liebe Forellenfreunde,

im Januar hat es Selina, Marcel und mich mal wieder nach Thönse verschlagen. Winterzeit heißt in Thönse meist Exotenzeit. Da der Saibling zu einer meiner Lieblings Salmonidenarten gehört, haben wir den Termin natürlich kurzfristig so gelegt, dass von den Schönheiten genug in Thönse vorhanden waren. Das Wetter an diesem Tag erinnerte leider jedoch mehr an einen willkürlichen Herbsttag, anstatt an einen schönen Wintertag. Morgens frostig kalt, vormittags extrem stürmisch und ab Mittag kam die Sonne hinzu. Absolut kein optimales Forellenwetter. Aber: Jammern hilft nicht. Wir wollten Fische fangen!

Als wir morgens am See ankamen, bauten wir unsere Ruten auf. Da es noch dunkel war, wurden die ersten Montagen Grund auftreibend angeboten. Hierbei kam bei mir die Bodentastermontage zum Einsatz. Gefischt habe ich diese an einer Tubertini Concept Match in 4,2m , gepaart mit einer Fast Run 4500. (Eine Traumhafte Kombination für die passive Rute)

Es dauerte nicht lang und der sensible Freilauf der Fast Run lief ab. Der Anfang war gemacht. Als es nun endlich hell wurde, haben wir direkt angefangen mit dem aktiven Angeln. Marcel und ich versuchten unser Glück hauptsächlich mit dem Sbiro, wohin Selina vorerst zur Spoonrute griff. Der Erfolg gab ihr Recht. In kürzester Zeit legte Selina zwei bildhübsche Saiblinge auf die Schuppen.

Nun war uns klar: Auf Blech beißen die Saiblinge natürlich, allerdings bin ich meist der Überzeugung, dass man fast alles auch mit dem Teig imitieren kann und dadurch mindestens genauso erfolgreich ist. Die Bisse blieben allerdings aus. Ich war mir sicher, es lag nicht am Köder. Also ist was genau der entscheidende Faktor? Richtig! Die Tiefe! Das A und O beim Angeln ist in meinen Augen, in der richtigen Tiefe zu fischen. Gestartet habe ich mit einer Goldenen Tubertini Pro Suspende (1-2m Lauftiefe), da ich die Fische nach dem Sonnenaufgang etwas weiter oben vermutet hatte. Da ich keine Bisse bekam, wechselte ich auf die Tubertini Pro Suspende in Kupfer (2-5m Lauftiefe). Nach einigen Würfen und unterschiedlichen Wassersäulen die ich durchfischt habe (den Sbiro nach dem Einwurf unterschiedlich lange absinken lassen und die Sekunden zählen), fand ich nun die ersten Fische ziemlich weit unten. So kam also auch der Erfolg beim Teig schleppen.

Nach ca. 1,5 Stunden, stellten sich die Bisse bei uns allen auf die aktiv geführte Rute komplett ein. Was nun? Es musste wieder eine Veränderung der Taktik her. 

Meine Gedanken waren wie folgt: Ich lasse die Kupferne Bombarde bisher bis auf den Grund sinken, habe ein sehr langes Vorfach mit ca 4 m und hole dann ganz langsam ein. Bisher fing ich einige Fische damit und von jetzt auf gleich gar nicht mehr… vielleicht kommt meine Bombarde in Kupfer zu sehr nach oben beim einkurbeln..und vielleicht ist auch das Vorfach zu lang…Ich probiere nun die Rote Bombarde aus und kürze das Vorfach. Wenn die Kollegen ganz unten auf dem Grund hocken und mittlerweile zu faul sind, einen Meter aufzusteigen zum Köder, dann hole ich sie mir halt direkt vom Grund weg.)

Gedacht,- Getan! Ich baute die Tubertini Concept Trout Bomb auf, gepaart mit einer Toda 6500 und montierte eine Tubertini Pro Suspende in Rot (5-8m Lauftiefe).

Dann teilte ich meine Gedanke Marcel mit und sagte noch: ``Mal schauen ob das jetzt so klappt``. Tatsächlich! Ob man es glaubt oder nicht, bekam ich beim ersten Wurf direkt einen Kontakt, direkt am Grund. Zum Glück konnte ich den Biss verwerten, ansonsten hätte es mir wohl keiner geglaubt. Nach ein paar weitere Würfen, Kontakten und Fischen stellte Marcel ebenfalls auf die Rote Bombarde und ein kürzeres Vorfach um. Der Erfolg blieb ihm ebenfalls nicht lange verwehrt. Selina hingegen ließ regelmäßig ihre Standrute ablaufen und blieb uns dabei die ganze Zeit dicht auf den Versen.
Alles in allem hatten wir trotz des zeitweise sehr miesen Wetters einen super schönen und mal wieder lehrreichen Angeltag zusammen. Ich kann euch an dieser Stelle nur mit auf den Weg geben, dass wenn es mal schlecht läuft, oft nicht an den Fischen, sondern am Angler liegt. Man muss zu jederzeit flexibel bleiben und einen gewissen Aufwand betreiben um erfolgreich zu sein. 

(Ein extra Tipp am Rande: Die Tubertini Pro Suspende in den unterschiedlichen Grammaturen und Lauftiefen sind meines Erachtens nach, unersetzlich an größeren/tieferen Gewässer um die Forellen zu jeder Jahreszeit finden zu können)

In diesem Sinne,

Wir sehen uns am Wasser,

Euer

Alex Herrmann

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